Zur Geschichte der Heikendorfer Kirche

 

Über viele Jahrhunderte hatten die Christen in Heikendorf keine eigene Kirche. Die Gottesdienste in der Region fanden in der 1230 erbauten St.-Marien-Kirche in Schönkirchen statt. Als Kiel als kaiserliche Marinestadt wuchs, konnte die pastorale Versorgung Heikendorfs, Möltenorts und Schrevenborns von Schönkirchen aus aber nicht mehr sicher gestellt werden. Einige Jahre diente die Schule in Heikendorf deswegen als Ort, an dem Gottesdienste stattfinden konnten. Das aber sollte kein Dauerzustand werden.

Am 27. Dezember 1920 wurde deswegen in Heikendorf der "Kirchliche Verein" gegründet, der sich den Bau einer eigenen Kirche als Ziel setzte. Das Konsistorium und die Kirchengemeinde Schönkirchen stellten dafür je 50.000,– Mark zur Verfügung, die Kirchengemeindemitglieder noch einmal 30.485,– Mark. Verhandlungen in Heikendorf führten dazu, dass das Gildehaus der Kirchengemeinde überlassen wurde, das zur Kirche umgebaut werden sollte.

Die Grundsteinlegung des Altars fand am 01. Oktober 1922 statt. Der Friedhof wurde am 15. Juli 1923 eingeweiht, und nach langen Verhandlungen trennten sich schließlich die Heikendorfer am 01. Oktober 1924 von ihrer Mutterkirche Schönkirchen. Heikendorf wurde eine selbstständige Kirchengemeinde.

Die Kirchenbücher lassen erkennen, dass der Aufbau der Kirchengemeinde gut voran schritt. Die Jahre nach 1933 aber brachten auch in Heikendorf einen tiefen Einschnitt. In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1944 wurde die Kirche in Heikendorf bei einem Luftangriff so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr repariert werden konnte. Erhalten blieb einzig das Altarkreuz.

Die Kirchengemeinde Heikendorf musste in den folgenden Jahren ohne Kirche auskommen, feierte den Gottesdienst unter anderem wieder in einem Klassenzimmer der Schule und machte die Waapsche Villa zum Zentrum der kirchlichen Arbeit. Erst am 30. August 1954, genau 10 Jahre nach der Zerstörung der ersten Kirche, konnte der Grundstein für die heutige Kirche im Neuheikendorfer Weg gelegt werden. Am 13. März 1955 konnte das Kirchenschiff erstmals benutzt werden. Die offizielle Weihe der Heikendorfer Kirche fand am 30. Juni 1955 statt.